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Zyklus 1, Zyklus 2
Kompetenzen:
NMG 8: Menschen nutzen Räume – sich orientieren und mitgestalten
Die Schülerinnen und Schüler sammeln verschiedene Sinneserfahrungen in der Schulumgebung. Welche Erfahrungen sind überhaupt möglich? Dazu gehen die Kinder auf Entdeckungstour und lernen verschiedene Orte rund ums Schulhaus genauer kennen. In Verbindung mit Emotionen können sie Körperempfindungen wie Kälte, Wärme, Anspannung, Lockerheit, Enge, Leichtigkeit, ... wahrnehmen. Sie werden sich bewusst, wie sie sich an einem Ort fühlen.
Ein Kind lernt optimal, wenn möglichst viele Sinne angesprochen werden und beide Hirnhälften gemeinsam agieren. Aus diesem Grund ist bewegtes, lebendiges Lernen mit möglichst vielfältigen Sinneseindrücken sehr wichtig. Im Gegensatz zu einem konventionellen Pausenplatz erlaubt eine naturnahe, dynamische Umgebung Kindern und Jugendlichen vielfältige Sinneswahrnehmungen und Bewegungserfahrungen zu sammeln.
Balancieren fördert beispielsweise das Gleichgewicht und die Konzentration. Ein Kind lernt zuerst sich innerhalb seines eigenen Körpers zu orientieren (oben/unten, vorne/hinten), dann im Raum seiner direkten Umgebung und schliesslich in abstrahierenden Schritten, auf einem Blatt Papier, auf der Karte oder in Gedanken. Aktive Sinneserfahrungen dienen als Basis des erfolgreichen Lernens, sie sind die Voraussetzung für eine gesunde kognitive Entwicklung, auch für ältere Schülerinnen und Schüler.
Auch eine monotone Schulumgebung lässt sich erkunden. Auch wenn viele Sinnesorgane ungenügend aktiviert werden, finden die Schülerinnen und Schüler trotzdem Lieblingsorte. Umso deutlicher unterscheiden sich diese von "Unorten", an denen sich die Kinder nicht gerne aufhalten oder unwohl fühlen.
Die Schulumgebung lässt sich in allen Jahreszeiten erkunden. Bei speziellen Witterungsverhältnissen können Naturerlebnisse oder Sinneserfahrungen intensiver erlebt und wahrgenommen werden. Dies kann die Reflexion und den Austausch darüber vereinfachen. Von Jahreszeit zu Jahreszeit kann sich die Attraktivität der Schulumgebung ändern. Ein Ort, der bei brütender Hitze gemieden wird, kann im Winter bei eisigen Temperaturen beliebt sein. Die Aufträge können darum im Jahreslauf wiederholt und verglichen werden.
Durch die Aufträge werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, ihre Schulumgebung zu entdecken und bewusst wahrzunehmen.
Das Überfahrbild und die Aussagen der verschiedenen Kinder regen die Schülerinnen und Schüler an, sich mit der eigenen Schulumgebung und ihren Empfindungen zu befassen. Sie vergleichen den fremden Pausenplatz, die Aktivitäten und die Statements der Kinder mit ihrer eigenen Situation.
An einem selbstgewählten Ort üben die Schülerinnen und Schüler, ihre Umgebung mit möglichst vielen Sinnen wahrzunehmen. Sie Protokollieren diese aus der Erinnerung. Die Plätze sind so zu wählen, dass sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig nicht stören. Die Dauer der Übung ist den Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler anzupassen. Die Übung kann mehrmals wiederholt werden, Ort und Zeit können dabei variieren. Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Eindrücke und vergleichen sie mit ihrer Lernpartnerschaft. Sie merken, dass die Wahrnehmungen ihrer Umgebung durchaus unterschiedlich sein können. Dabei üben sie Wahrnehmung und Methode, die sie im Schritt 3 im Freien, mit mehr Ablenkung, vielfältigeren Eindrücken und mit grosser Selbständigkeit anwenden.
Die Schülerinnen und Schüler begeben sich auf Entdeckungstour in der Schulumgebung und zeichnen, angeleitet durch den Forschungsauftrag, ihre Eindrücke auf.
Die Lehrperson geht mit den Schülerinnen und Schülern ungefähr in die Mitte der Schulumgebung. Von da aus schwärmen die Schülerinnen und Schüler in Gruppen in unterschiedliche Richtungen aus. Je nach Gegebenheit kann dies von der Lehrperson angeleitet und gesteuert werden (z.B. je 20 Schritte Entfernung, gehen bis zu einem akustischen Signal, ...). Ziel ist es, möglichst die ganze Schulumgebung in die Untersuchung einzubeziehen. Dies kann auch geschehen, indem die Lehrperson das Areal in einzelne Parzellen einteilt und diese zuteilt. Die Gruppen und die einzelnen Kinder sollen sich nicht zu nahe stehen, damit sie ruhig und ungestört arbeiten können.
Durch die Forschungsaufträge wird ersichtlich, welche Sinneswahrnehmungen möglich sind oder welche kaum oder gar nicht erfahren werden können. Auf dem Fähnchen werden die Sinneserfahrungen zusammenfassend aufgeschrieben. Auf dem Forschungsauftrag können zusätzliche Gedanken oder eine Ansicht des Ortes festgehalten werden.
Nun tauschen sich die Schülerinnen und Schüler über ihre Orte aus. Dafür besuchen sie zusammen jeden einzelnen Gruppenarbeitsplatz mit den dazugehörenden Fähnchen. Die einzelnen Gruppen stellen vor Ort ihre Sinneserfahrungen vor. Nachdem sich die Klasse einen Überblick verschafft hat, erhalten die Orte einen bestimmten Titel, der durch ein Mehrheitsverfahren bestimmt wird, zum Beispiel: „der Ort des grössten Grauens“, „der sonnigste Ort“. Der Titel wird jeweils auf die Rückseite des Fähnchens geschrieben. Das Fähnchen bleibt stehen und regt andere Schülerinnen und Schüler zur aktiven Erkundung des Platzes an.
Das breite Medienangebot umfasst Fachbücher zur Aussenraumgestaltung verschiedenster Schwerpunkte: Diese reichen von der Argumentation und der Projektplanung über die Realisierung einzelner Elemente und Aspekten der Sicherheit bis zur Partizipation oder zum praxiserprobten Beispiel. Daneben finden sich interdisziplinäre Unterrichtsmedien mit verschiedenen Themenschwerpunkten. Diese bieten ein breit gefächertes Angebot mit vielen Impulsen für eine erfolgreiche Projektumsetzung in den Bereichen Bewegung, Naturerfahrung, Schöpferisches, Gesundheitsförderung oder Soziales.
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