zeitraumaargau.ch: Mobilität

Kind und Raum: Fallstudie Schulweg

Didaktischer Kommentar

Informationen zum Kapitel

Stufe

Zyklus 2, Zyklus 3

 
Lernziele
  • Du kennst die verschiedenen Interessen von Autofahrern und Kindern im Strassenverkehr.
  • Du weisst, wie Gefahren entstehen.
  • Du kannst erklären, was auf deinem Schulweg spannend und schön und was gefährlich ist.
 

Kompetenzen:

RZG 2

RZG 2: Lebensweisen und Lebensräume charakterisieren   

2.4. Die Schülerinnen und Schüler können Mobilität und Transport untersuchen.

  • 2.4.b. können die Auswirkungen von Transport und Mobilität auf Mensch, Umwelt und Raumstrukturen (z.B. im Kanton Aargau) untersuchen und benennen. ​öffentlicher Verkehr, Individualverkehr.
  • 2.4.c. können die Auswirkungen von Transport und Mobilität auf Mensch, Umwelt und Raumstrukturen (z.B. im Kanton Aargau) untersuchen und benennen. 

NMG 8

NMG 8: Menschen nutzen Räume - sich orientieren und mitgestalten

8.1. Die Schülerinnen und Schüler können räumliche Merkmale, Strukturen und Situationen der natürlichen und gebauten Umwelt wahrnehmen, beschreiben und einordnen.

  • 8.1.d. können über eigene Wahrnehmungen, Vorstellungen und Bewertungen zu persönlich bedeutsamen Räumen am Wohnort und in der Wohnregion nachdenken, diese beschreiben und mit der Einschätzung anderer Kinder vergleichen (z.B. persönlich wichtige Orte, schöne Orte, Orte wo ich oft bin, gefährliche Orte, Orte, wo es mir gar nicht gefällt).

8.2. Die Schülerinnen und Schüler können die unterschiedliche Nutzung von Räumen durch Menschen erschliessen, vergleichen und einschätzen und über Beziehungen von Menschen zu Räumen nachdenken.

  • 8.2.a. Die Schülerinnen und Schüler können über Erfahrungen erzählen, wie sie selber unterschiedliche Räume brauchen und nutzen (zum Wohnen, in der Freizeit, zum Einkaufen, zum Unterwegs-Sein).
  • 8.2.b. Die Schülerinnen und Schüler können wahrnehmen, benennen und begründen, in welchen Räumen sie sich gerne bzw. nicht gerne aufhalten und was ihnen in ihrem Lebensraum wichtig ist. 

8.3. Die Schülerinnen und Schüler können Veränderungen in Räumen erkennen, über Folgen von Veränderungen und die künftige Gestaltung und Entwicklung nachdenken.

  • 8.3.c. können für die Gestaltung des Lebensraumes eigene Wünsche und Anliegen benennen, Ideen und Perspektiven entwickeln und dazu Stellung nehmen (z.B. auf dem Schulhausareal, in der Wohnumgebung, Vorhaben zur Sicherheit im Verkehr, zur Gestaltung von Freizeiträumen, Schutz von Naturräumen).
  • 8.3.e. können über die Auswirkungen von Veränderungen im Raum für die Menschen und die Natur nachdenken (z.B. im Verkehr, bei Freizeitanlagen, an Gewässern) und über Gestaltungs- und Verhaltensmöglichkeiten in der Zukunft nachdenken. 

Informationen zum Film

Der Film zeigt eine gefährliche Kreuzung in einem Aargauer Wohnquartier. Marco Hüttenmoser - Leiter der Forschungs- und Dokumentationsstelle für Kind und Umwelt, erklärt die verschiedenen Interessen von Kindern und Autofahrern, die hier aufeinanderprallen. Eine Mutter berichtet von ihren Ängsten um die Kinder und deren Sicherheit. Es kommen Kinder zu Wort, die von ihrem Schulweg erzählen. Und es werden Massnahmen vorgestellt, die mehr Sicherheit im Strassenverkehr bringen.

Der Film ist gut verständlich und erfordert keine grossen Vorkenntnisse.

Fachbegriffe im Film: „Quartierstrasse“, „Schleichweg“, „Vortritt“ und „gesellschaftliche Interessen“.

Unterrichtsgestaltung (Didaktik/Methodik)

Der Schulweg ist ein zentrales Thema im Alltag von Kindern und Jugendlichen.

Der Film ist thematisch eng verwandt mit den Filmen "Kind und Raum: Strassenverkehr" und "Kinder und Gefahren im Strassenverkehr", die ebenfalls im Kapitel "Mobilität" aufgearbeitet sind. Hier ein Überblick über die Schwerpunkte der drei Filme:

  • Kind und Raum: Fallstudie Schulweg (Themenschwerpunkt Perspektivenvielfalt der verschiedenen Verkehrsteilnehmer und die daraus entstehenden Gefahren)
  • Kinder und Gefahren im Strassenverkehr (Themenschwerpunkt: Gefahren auf dem Schulweg)
  • Kind und Raum: Strassenverkehr (Themenschwerpunkt: unterschiedliche Bedürfnisse im Strassenverkehr)

Impulse zur Gestaltung der Lektionen

Der Film ist thematisch nicht unterteilt – einzig der Epilog (Zeichnung des Schulweges eines 8-jährigen Mädchens) lässt sich isoliert behandeln.

Der Film inspiriert dazu, eine kleine Studie des Schulweges in der eigenen Wohn- bzw. Schulgemeinde durchzuführen:

  • die Schülerinnen und Schüler dokumentieren eine gefährliche Stelle (Bild und Text)
  • sie machen eine Zeichnung von besonders attraktiven Stellen ihres Schulweges (vergl. Epilog im Film)
  • sie versetzen sich in die verschiedenen Verkehrsteilnehmenden und gestalten ein Rollenspiel

Beispiele für den Unterrichtseinstieg:

Die Lehrperson gibt ein Mind-Map in Auftrag zum Thema „verschiedene Bedürfnisse im Strassenverkehr“ (Bedürfnisse von Autofahrern, Bedürfnisse von Kindern auf dem Schulweg, Bedürfnisse von Velofahrern etc).

Die Lehrperson bringt ihren eigenen Weg zur Schule bzw. ihre Perspektive (als Autofahrerin/als Autofahrer, als Velofahrerin oder als Fussgängerin) ein, indem sie z.B. ein Foto von einer besonders gefährlichen Stelle zeigt. Die Schülerinnen und Schüler schreiben ihre Gefühle und Gedanken zum Gesehenen auf.

Aufträge zum Film

Fragen zum Film

Die Fragen zum Film können sowohl als Einzelarbeit wie auch als Partner- oder Gruppenarbeit gelöst werden. Ein gemeinsamer Austausch im Anschluss an das Lösen der Aufgaben erscheint sinnvoll.

Material

Aufträge im zeitraumaargau.ch

Unter dem Aspekt "Langsamverkehr" finden sich u.a. die drei "Kind und Raum"-Filme, die im Wegweiser behandelt werden (siehe Unterrichtsgestaltung). Ein historisches Dokument ist der Film Fussgängerinitiative in Wettingen (00:04:41, 1972, Wettingen, Verkehrssicherheit). Kaum wurde das Frauenstimmrecht in der Schweiz angenommen, lancierten Mütter in Wettingen eine Initiative zum Schutze der Fussgänger.


Weitere Aufträge

Interview führen mit einem Polizisten / einer Polizistin im eigenen Wohn- oder Schulort.

Unterrichtsplanung (Organisation)


Einbettung und Zugänge

Das Thema Schulweg ist direkt aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler gegriffen. Der Zugang wird über konkrete Erlebnisse der Schülerinnen und Schüler geschaffen, die sie auf dem Schulweg machen. In der Primarschule ist der Film Teil der Verkehrskunde. In der Oberstufe ist der Film ein Vorstellen einer Methode, wie man eine gefährliche Stelle auf dem Schulweg analysieren kann.


Lehrmittelbezüge

In den folgenden Lehrmitteln finden sich Kapitel mit Bezug zum Film:

  • Leben im Aargau: Guthauser, B. Lehrmittelverlag des Kanton Aargau, 2006, 170-186
  • Geographie der Schweiz: Adamina, M. et al. Staatlicher Lehrmittelverlag Bern, 1994, 84-103 und 168-183
  • Spuren – Horizonte. Mensch-Raum-Zeit-Gesellschaft: Kantonale Lehrmittelkommission des Kantons Zürich & Kommision für Lehrplan- und Lehrmittelfragen der Erziehungsdirektion des Kantons Bern (Hrsg.). Lehrmittelverlag Zürich & schulverlag plus, 2011, 74-93
  • Schweiz, Suisse, Svizzera, Svizra: Burri, K. Lehrmittelverlag des Kanton Zürich, 1998, 185-199

Ausserschulische Lernorte

Der Film ist ein idealer Einstieg in eine Feldarbeit. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten eine vergleichbare Fallstudie über eine kritische/heikle Stelle in ihrer Umgebung, in ihrer Gemeinde.

Die Schülerinnen und Schüler führen Interviews mit direkt betroffenen Menschen (Eltern von Schulkindern, Lehrpersonen, Polizisten, „Autofahrern“)

Das Projekt "Radius 5": was sehen/erleben/lernen wir im Umkreis von 5 Gehminuten von unserem Schulhaus entfernt?