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Zyklus 2, Zyklus 3
Kompetenzen:
NMG 2: Tiere, Pflanzen und Lebensräume erkunden und erhalten
2.6.g. können unterschiedliche Beziehungen und Verhaltensweisen von Menschen zu Pflanzen, Tieren und natürlichen Lebensräumen beschreiben und vergleichen und aus verschiedenen Perspektiven betrachten.
können Schutz- und Verhaltensregeln zu Pflanzen und Tieren anwenden. Regeln zum Schutz der Tiere, geschützte Pflanzen, Verhalten in Naturschutzgebieten.
NMG 8: Menschen nutzen Räume - sich orientieren und mitgestalten
8.1.b. können Räume in der vertrauten Umgebung erkunden, Objekte in der Natur und in der gebauten Umwelt benennen, verorten (z.B. Wälder, Gewässer, Felsgebiete, unterschiedliche und typische Bauten und Anlagen in Siedlungen und Naturräumen) und Unterschiede in der Gestaltung von Räumen beschreiben.
8.3.b. können wahrnehmen, beschreiben und darüber nachdenken, wie Menschen z.B. durch das Wohnen, die Produktion von Nahrungsmitteln, das Unterwegs-Sein, die Freizeitgestaltung unsere Umgebung und unseren Lebensraum gestalten und verändern.
NT 1: Wesen und Bedeutung von Naturwissenschaften und Technik verstehen
NT 9: Ökosysteme erkunden
9.1. Die Schülerinnen und Schüler können aquatische Ökosysteme untersuchen und beurteilen.
9.1.a. können mit geeigneten Instrumenten Daten über abiotische (z.B. Strömungsgeschwindigkeit, Wassertemperatur) und biotische Faktoren (z.B. Leitorganismen für Wassergüte wie Eintagsfliegenlarven) zu aquatischen Ökosystemen sammeln, ordnen und auswerten. Aquatisches Ökosystem, abiotische und biotische Faktoren.
RZG 3: Mensch-Umwelt-Beziehungen analysieren
3.1. Die Schülerinnen und Schüler können natürliche Systeme und deren Nutzung erforschen.
Die Schülerinnen und Schüler erkunden einen Lebensraum, indem sie nach Fundgegenständen stöbern. Sie überlegen sich, wo sie diese finden können und stellen Fragen dazu. Sie gehen diesen Fragestellungen nach, recherchieren, vermuten und dokumentieren.
Die Artenvielfalt in den Auen ist sehr gross. 40% aller Pflanzenarten der Schweiz kommen hier vor. Bei den Tieren sind es rund 80% aller Arten, die in Auengebieten nachgewiesen werden können. Deshalb lassen sich neben vielfältigen Pflanzen auch viele Spuren von Tieren oder ihren Aktivitäten finden.
Die Menschen nutzen die Auengebiete intensiv. Neben fruchtbarem Landwirtschaftsgebiet liegen auch viele Strassen oder Bahnlinien im Flussraum. Grundwasserpumpwerke, Abwasserreinigungsanlagen oder Kraftwerke sind ebenso anzutreffen wie Gewerbe- und Industriegebiete. Viele Wohngebiete und Naherholungsräume liegen in potentiellen Auengebieten. Die hohe Nutzung und die sammelnde und weiterleitende Funktion der Gewässer hinterlassen viele Spuren unserer Zivilisation.
Informationen zur Kraft des Wasser unter:
Der Unterricht im Freien ist ein wichtiges Element der Umweltbildung. Die Sicherheit geht beim Lernen in der Natur vor. Eine angemessene Risikoeinschätzung gehört zur verantwortungsvollen Planung und trägt zur sicheren Umsetzung des Lernens in der Natur bei.
Im Kapitel 1 „Schatz-Suche in den Auen“ geht es um den Gegenstand selbst, um sinnliche Erfahrungen beim Finden und um die Umsetzung in der Präsentation.
In diesem Kapitel (Kapitel 2: „Auen erzählen Geschichten“) geht es neben den Fragen vor allem um den Ort, den Lebensraum aus dem der Gegenstand stammt und um Geschichten und Hintergründe. Haben die Schülerinnen und Schüler das Kapitel 1 bearbeitet und einen eigenen Gegenstand gefunden, stellen sie sich die Fragen zu diesem Gegenstand in Schritt 1 und 3.
Die Suche nach speziellen Fund-Gegenständen in der Natur kann durch das ganze Jahr hindurch statt finden. Im Winterhalbjahr, wenn das Laub fehlt und der Wasserstand tief ist, lassen sich einfacher Schwemmgut und Fundgegenstände finden.
Neben dem Sammeln (Bezug Kapitel 1) steht vor allem das Finden und Nachgehen von Fragestellungen im Zentrum. Schülerinnen und Schüler sollen selbst Fragen stellen und nach möglichen Erklärungen oder Vermutungen suchen. Fragen führen zu Erklärungen, die Art der Frage beeinflusst die Erklärung. Soll das Verständnis zu einem Phänomen oder Sachverhalt gefördert werden, ist es wichtig, möglichst viele und präzise Fragen zu stellen. Erklären ist dabei als Tätigkeit zu sehen, um verstehen zu können.
Die Schülerinnen und Schüler üben mit den 6 W-Fragen: Wer? Was? Wo? Wann? Wie? Warum? Fragen zu stellen, Fragestellungen nachzugehen und Erklärungen zu geben. Dabei spielt der Lernpartner / die Lernpartnerin eine wichtige Rolle. Es geht auch darum, anderen etwas zu erklären oder Fragestellungen von anderen zu verstehen.
Die Technik des Mindmaps soll helfen Interessantes aufzuspüren, den Gegenstand in einen Kontext zu stellen und relevante Fragestellungen herauszufinden. Weiter hilft es, Prioritäten zu setzen und Möglichkeiten zu finden, welchen Fragestellungen nachgegangen werden soll und wie sie beantwortet werden können. Geeignete Programme für digitale Mindmaps finden sich im Internet.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler die Technik des Mindmaps bei Schritt 2 erworben haben, wenden sie diese im Freien an. Neben dem eigentlichen Fundgegenstand inspiriert die Atmosphäre des Lebensraumes die Schülerinnen und Schüler, ihre Gedanken fliessen zu lassen. Die Umgebung, in der sie den Gegenstand finden, regt zu weiteren Fragestellungen, Erklärungen oder Geschichten an. Mit dem Verfassen des Mindmaps und dem Notieren weiterer Fragen, werden die Gedanken gesichert und für das Weiterbearbeiten zugänglich gemacht. Auf dem Arbeitsmaterial ist die Technik des Mindmaps nochmals festgehalten, was den Schülerinnen und Schülern die selbständige Arbeit ermöglichen soll.
Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten ihre in Schritt 3 im Mindmap festgehaltenen Fragestellungen und Gedanken. Sie wählen dazu die 3 interessantesten Fragestellungen aus und suchen dazu jeweils wieder 3 weitere. Durch dieses Vorgehen setzen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Gegenstand und seinem Fundort auseinander und denken sich so mögliche Zusammenhänge und Geschichten aus.
Eine kleine Auswahl dieser Fragestellungen bearbeiten sie mit einer Recherchearbeit. Dies kann der Ausgangspunkt des Textes über den Fundgegenstand sein. Die Textart wird entweder von der Lehrperson vorgegeben oder von den Schülerinnen und Schülern selbst gewählt. So entstehen ausgehend von den Fundgegenständen verschiedene Geschichten.
Mit den Naturama Aktions-Kisten wie zum Beispiel der Biber-Box stehen zahlreiche Materialien für den Unterricht zur Verfügung. Sie erweitert die Ideen für den erlebnisreichen Unterricht im Freien und im Schulzimmer. Neben den vielen Medien und den Modellen unterstützt die didaktische Umsetzungshilfe ein breit gefächertes Angebot für einen lebendigen, praxisbezogenen Unterricht auf allen Stufen.
Beim Museumsbesuch können die Bibliothek und die Leseecke zum Recherchieren und Bearbeiten der Forschungsaufträge genutzt werden.
Weitere Informationen zu Inhalt und Ausleihe:
Fliessgewässer und Dynamik sind im Naturama vielfältig inszeniert. Im Reliefraum ergänzen weitere Filmausschnitte den Einblick in unseren Auenkanton. Mit den Gegenständen und ihren Geschichten und Dokumentationen kann auch im Museum gearbeitet werden. Die Klasse bestimmt verschiedene Kriterien und wählt einen Gegenstand aus, der im Museum präsentiert werden kann.
Das Team der Museumspädagogik berät Lehrpersonen bei Ausstellungsbesuchen rund um den Schwerpunkt Auen. Der Besuch der Ausstellung wird durch Forschungsaufträge unterstützt.
Weitere Informationen zum Besuch der Ausstellung oder Ideen zur Arbeit mit Fundgegenständen im Museum:
Das Team der Fachstelle Umweltbildung des Naturama Aargau berät Lehrpersonen und Schulen rund um das Thema Auen: Unterrichtsfragen, Medien, ausserschulische Lernorte, Exkursionsdidaktik oder Fragen rund um den Auenschutzpark Aargau.
Weitere Informationen zu Auen und Unterricht: