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1994 hat sich der Kanton Aargau mit einem neuen Verfassungsartikel verpflichtet, die Auenlandschaften zu schützen und aufzuwerten. Innerhalb von 20 Jahren müssen auf mindestens 1% der Kantonsfläche qualitativ hochwertige Flussauengebiete geschaffen werden.
Das Renaturierungsprojekt in Rietheim konnte nach jahrelangen Vorarbeiten 2014/15 umgesetzt werden. Der Chly Rhy ist mit 50 ha das grösste Auenschutzprojekt am Rhein und wegen seiner Lage an der letzten freien Fliessstrecke zwischen Bodensee und Basel einmalig. Ein Kartenvergleich zeigt die Veränderungen in rund 150 Jahren.
Im Sommer 2015 wurden die Arbeiten im Auenschutzgebiet abgeschlossen. Erkunde die wichtigsten Massnahmen durch Überfahren ausgewählter Stellen auf der Informationstafel.
Der unterbrochene Seitenarm «Chly Rhy» wird wieder hergestellt. Die aufgeschütteten Abschnitte werden ausgehoben, die Ufer vielfältig gestaltet und das Flussbett im Mündungsbereich abgesenkt.
Beim Zufluss des Rheins in den «Chly Rhy» reguliert ein Einlaufbauwerk den ganzjährigen Wasserdurchfluss. Bei Niedrigwasser ist der Zufluss sichergestellt, bei Hochwasser begrenzt.
Der abgetiefte Mündungsbereich des «Chly Rhy» führt ganzjährig Wasser. Oberhalb der Mündung befindet sich ein rund 100 m langer Seitenarm, er ist dem früheren Wasserlauf nachempfunden.
7 neue Giessen (von Grundwasser gespiesene Stillgewässer) von beachtlicher Grösse entstehen. Zahlreiche kleine, sich schnell erwärmende Tümpel bieten Lebensgrundlage für Pionieramphibien.
Die Schüttung erhebt sich 2-3 m über das umliegende Terrain. Die sandige, besonnte Böschung liegt über der Hochwasserlinie und bildet einen spärlich bewachsenen Trockenstandort für Insekten.
Die Riedwiesen werden durch eine angepasste regelmässige Mahd genutzt. Von diesen Wiesen aus können sich die Arten auf die zu extensiveren Flächen ausbreiten.
Im ganzen Gebiet entstehen verschiedene ökologische Nischen: Steinhaufen (Bollensteine, Blöcke), Sandlinsen und Kieshaufen, Asthaufen, stehendes - und liegendes Totholz oder Wurzelstöcke.
Nur beim neuen Picknickplatz gibt es eine Bademöglichkeit. Der Wanderweg wird neu geführt und mit Brücken verbunden. Bunker und Turm werden als Aussichts- und Beobachtungsplattformen genutzt.
An vier Standorten stehen Informationstafeln. Verschiedene Holzskulpturen stellen typische Tier und Pflanzenarten dar. Das Naturama Aargau führt Exkursionen durch und stellt Angebote für Schulen bereit.
Der unterbrochene Seitenarm «Chly Rhy» wird wieder hergestellt. Die aufgeschütteten Abschnitte werden ausgehoben, die Ufer vielfältig gestaltet und das Flussbett im Mündungsbereich abgesenkt.
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Die Massnahmen sind exemplarische Beispiele einer dynamischen Renaturierung:
Folgende Massnahmen unterstützen die Besucherinnen und Besucher in Auengebieten: