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Zyklus 2, Zyklus 3
Kompetenzen:
NMG 8: Menschen nutzen Räume - sich orientieren und mitgestalten
8.1.d. können über eigene Wahrnehmungen, Vorstellungen und Bewertungen zu persönlich bedeutsamen Räumen am Wohnort und in der Wohnregion nachdenken, diese beschreiben und mit der Einschätzung anderer Kinder vergleichen (z.B. persönlich wichtige Orte, schöne Orte, Orte wo ich oft bin, gefährliche Orte, Orte, wo es mir gar nicht gefällt).
NT 9: Natürliche Grundlagen der Erde untersuchen
RZG 2: Lebensweisen und Lebensräume charakterisieren
RZG 3: Mensch-Umwelt-Beziehungen analysieren
3.3. Die Schülerinnen und Schüler können Prozesse der Raumplanung nachvollziehen.
Für die Entwicklung eines Kindes ist das Wohnumfeld von zentraler Bedeutung. Marco Hüttenmoser, Leiter der Forschungs- und Dokumentationsstelle "Kind und Umwelt" erklärt, was eine kinderfreundliche Siedlung ausmacht. Kinder erzählen, wie sie ihre Freizeit mit anderen Kindern zusammen gestalten und was sie an der Siedlung schätzen. Es ist vor allem die Freiheit und die vielen gleichaltrigen Kinder, die das Leben in der Siedlung für die Kinder attraktiv machen. Für die kindliche Entwicklung kann eine "verdichtete Bauweise" von Vorteil sein.
Fachbegriffe: Bezugsperson, isoliert, Sackgasse, Siedlung, verdichtete Bauweise, Innenhof, strukturierter Spielplatz, Quartierstrasse, Mehrfamilienhaus, Raumplanung, motorische Entwicklung, verbaut, Begegnungszone, Vortritt, Integration, Vision
Das Thema „Wohnen“ ist im Alltag von Kindern und Jugendlichen präsent, wenn auch eher unbewusst. Der Film regt dazu an, die eigene Wohnsituation zu reflektieren und bestehende Wohnquartiere aus Kinderperspektive zu beurteilen.
Zur Vor- oder Nachbereitung des Films bringen die Schülerinnen und Schüler Fotomaterial ihrer Familien (Eltern, Grosseltern) mit oder machen eine Umfrage: "Wie lebten meine Grosseltern oder Urgrosseltern, wie meine Eltern, als sie so alt waren wie ich?"
Die Bildreihe "Alle Jahre wieder saust der Presslufthammer nieder" (1973) von Jörg Müller ist in vielen Schulhäusern vorhanden. Diese ist auch heute noch sehr aktuell und illustriert Siedlungsentwicklung und Veränderung von Landschafts- und Wohn-Raum. Ein sehr ausführliches Interview mit Jörg Müller, 30 Jahre nach der Publikation seiner erfolgreichen Reihe, ist auf dem Videoportal zeitraumaargau.ch vorhanden (Zeit: 00:52:20; Jahr: 2009; Aspekt: Kultur).
Der Film kann als Einstieg benutzt werden, um über die Frage nachzudenken: "Was macht eine – für Kinder – gute Siedlung aus?" Der Film kann auch Reflexionshilfe sein, wenn die Schülerinnen und Schüler vorgängig das eigene Wohnumfeld und ihre Bedürfnisse erkunden und sie z.B. in Skizzen, Zeichnungen, Modellen, Fotos- oder Filmen festhalten.
Fragen zum Film in Einzelarbeit beantworten. Die vorgestellten Visionen in Zweiergruppen reflektieren und mit eigenen Vorstellungen ergänzen. Die Ergebnisse z.B. mit einem Poster der ganzen Klasse präsentieren.
Recherchieren mit Hilfe der Aspekte "Familien"; "Soziales"; "Siedlungsbau"; im Vergleich zum Film "Kind und Raum: Siedlung" neue Fragestellungen und Themen benennen.
Konkrete Filmvorschläge, die den Film "Kind und Raum: Siedlung" thematisch erweitern:
Was wäre wenn? Ihr seid Siedlungsplaner oder Architektinnen: erfindet für eure Gemeinde ein neues Quartier, wo Kinder gerne leben. Macht Pläne, Skizzen oder Modelle dazu.
Diskutiert: Was sind die Vor- und Nachteile in eurem Wohnquartier? Was ist eure Vision einer Wohnsiedlung, wo Kinder gut aufgehoben sind? Stellt euer Quartierprojekt im Schulhaus aus.
Visionen für ein konkretes Gebiet in der Schulgemeinde erarbeiten; vorgängig recherchieren und ev. Kontakt mit Gemeinde (Bauverwaltung, politische Behörden etc.) aufnehmen. Eine Fachperson der Aargauer Raumplanung ins Klassenzimmer einladen und die Visionen vorstellen.
Das Thema „Wohnen“ ist direkt aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Der Zugang wird über konkrete Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler geschaffen, die sie in ihren Siedlungen/Quartieren machen.
In den folgenden Lehrmitteln finden sich Kapitel mit Bezug zum Film:
Besuch einer Siedlung in der eigenen Schulgemeinde. Diese nach den "Kind-gerechten" Kriterien des Films analysieren.
Verbesserungen erarbeiten und Fachpersonen vorstellen (z.B. der Bauverwaltung in der Gemeinde oder der Aargauer Raumentwicklung).
Die eigene Schulumgebung mit dem Fokus "Kindgerechte Spielplätze" anschauen.