zeitraumaargau.ch: Mobilität

Mobilität – Pendler im Aargau

Didaktischer Kommentar

Informationen zum Kapitel

Stufe

Zyklus 3, Sekundarstufe II.

 
Lernziele
      • Du verstehst, wie Pendeln am Beispiel von Möhlin und Sins funktioniert. 
      • Du weisst, was „Transit-Kanton Aargau“ bedeutet.
      • Du kannst Möhlin und Sins mit deiner eigenen Gemeinde vergleichen.  
           

          Kompetenzen:

          RZG 2

          RZG 2: Lebensweisen und Lebensräume charakterisieren   

          2.4. Die Schülerinnen und Schüler können Mobilität und Transport untersuchen.

          • 2.4.b. können die Auswirkungen von Transport und Mobilität auf Mensch, Umwelt und Raumstrukturen (z.B. im Kanton Aargau) untersuchen und benennen. ​öffentlicher Verkehr, Individualverkehr.
          • 2.4.c. können die Auswirkungen von Transport und Mobilität auf Mensch, Umwelt und Raumstrukturen (z.B. im Kanton Aargau) untersuchen und benennen. 

          RZG 3

          RZG 3: Mensch-Umwelt-Beziehungen analysieren 

          3.2. Die Schülerinnen und Schüler können wirtschaftliche Prozesse und die Globalisierung untersuchen.

          • 3.2.d. können räumliche Veränderungen beschreiben, die sich aufgrund des Strukturwandels ergeben haben (z.B. Landwirtschaft - Industrie - Dienstleistung). ​Umnutzung und Aufwertung ehemaliger Industriezentren; Rolle der Kommunikationsmedien.

          Informationen zum Film

          Pendeln und Pendlerverkehr im Kanton Aargau wird beispielhaft an Möhlin und Sins illustriert. Möhlin entwickelte sich vom Bauerndorf zur Agglomerationsgemeinde der Stadt Basel. Seit den 1970er Jahren hat sich der Pendlerverkehr verdreifacht. Auch die Gemeinde Sins erlebte eine Verdoppelung des Verkehrs. Zwar im ländlichen Freiamt gelegen, erreicht man von Sins aus die Städte Zürich, Luzern und Zug in einer knappen halben Stunde. Die neue Reussbrücke und der neue Autobahnabschnitt auf der A1 machen es möglich. Möhlin wie Sins profitieren von den Verkehrsverbindungen, haben aber mit mehr Verkehr zu kämpfen. Die Regionalplanung ist gefordert. 

          Der „Transit-Kanton Aargau“ wird mit Beispielen thematisiert. So hält etwa nicht jeder Zug zwischen Zürich und Bern in Aarau. Der Kanton Aargau ist mit seiner Verkehrsinfrastruktur "Durchfahrtskanton" zwischen den grossen Zentren Zürich, Bern und Basel.

          Fach-Begriffe im Film: "Agglomerationsgemeinde", "Pendlerströme", "Schlafgemeinde", "Nutzungs- und Zonenplanung", "Regionalplanung", "Steuern und Mietzins", "Zersiedelung", "Anstössergemeinden", "optimieren", "Zusammenarbeit über die Grenzen","Identität", "Stau", "Schleichweg", "verdichtet", "regionalpolitisch", "wirtschaftspolitisch"

          Unterrichtsgestaltung (Didaktik/Methodik)

          Das Thema „Pendeln“ knüpft an die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler an, auch sie pendeln tagtäglich: von zu Hause in die Schule und nach der Schule wieder zurück. Mit grosser Wahrscheinlichkeit pendelt auch mindestens ein Elternteil zur Arbeit.

          Der Film führt zu Diskussionen über die Bedeutung des Pendelns und der damit verbunden Infrastruktur, die uns jeden Tag zur Verfügung steht. Ohne die Strassen und öffentlichen Verkehrsmittel würde der Arbeits- und Schulalltag in der Schweiz nicht funktionieren. Der Film zeigt vorwiegend die Perspektive eines Pendlers in privilegierter Situation, da er einen guten Job hat und mit dem Auto zur Arbeit fährt. Es bieten sich Vergleiche an mit Eltern, Verwandten oder Bekannten der Schülerinnen und Schüler.

          Impulse zur Gestaltung der Lektionen

          Der Film ist in Kapitel unterteilt und eignet sich deshalb ausschnittweise entweder als Einstieg in ein Thema oder als Vertiefung:

          • „Intro“ (statistische Daten über die Pendlerströme in und aus dem Kanton Aargau)
          • „Möhlin bewegt“ (Entwicklung Möhlins vom Bauerndorf zur Agglomerationsgemeinde)
          • „Transit-Kanton Aargau“ (der Aargau als "Durchfahrtskanton" im Sog der Zentren Zürich, Bern, Basel, Luzern)
          • „Sins“ (Einfluss der neuen Reussbrücke und des neuen Autobahnabschnitts auf die Entwicklung der Gemeinde)

          Beispiele für den Unterrichtseinstieg

          • Schülerinnen und Schüler berichten über ihre tägliche "Pendler-Erfahrung" zwischen Eltern- und Schulhaus.
          • Im Vorfeld der Lektion hören sich die Schülerinnen und Schüler zu den Stauzeiten am Morgen, Mittag und Abend Verkehrsmeldungen am Radio an und machen sich Gedanken. Und/oder: die Schülerinnen und Schüler machen eine kleine Pendlerstatistik mit den Daten ihrer Familie. Wer pendelt am Morgen wohin? Wie weit ist das vom Wohnort entfernt, und wie viel Zeit benötigt man dafür? Diese Daten werden aufgeschrieben, in der Klasse gesammelt und zusammengetragen zu einer „Klassen-Statistik“.

          Aufträge zum Film

          Fragen zum Film

          Die Fragen zum Film können sowohl als Einzelarbeit wie auch als Partner- oder Gruppenarbeit gelöst werden. Ein gemeinsamer Austausch im Anschluss an das Lösen der Aufgaben erscheint sinnvoll.

          Material

          Aufträge im zeitraumaargau.ch

          Auf dem Videoportal zeitraumaargau.ch mit Hilfe des "Aspekte-Rades" (Stichworte zum Thema Verkehr) die eigene Region recherchieren:

          • Filme suchen, die das Thema Pendlerstöme, Verkehrsaufkommen, Veränderung der Gemeinde vom Bauerndorf in Agglomeration illustrieren.
          • Wie veränderte sich die Region mit der Verkehrsentwicklung? (Überflüge, Flussfahrten und Panoramen zeigen Momentaufnahmen aus verschiedenen Regionen des Aargaus.)
          • Das Bundesamt für Landestopographie (swisstopo) hat eine Web-Applikation aufgeschaltet, die eine Zeitreise von 1838 bis heute ermöglicht. Landschaftsveränderungen werden eindrücklich sichtbar: http://map.swisstopo.admin.ch

          Weitere Aufträge

          • „Grosse“ Pendlerstatistik erstellen: In einer Strassenumfrage befragt jede Schülerin/jeder Schüler eine von der Lehrperson definierte Anzahl (nicht verwandter) Personen über ihr „Pendlerverhalten“. In der Klasse werden die Daten gesammelt, zusammengeführt und ausgewertet. Nun kann die so entstandene Pendlerstatistik mit der offiziellen und aktuellen Statistik des Kantons Aargau verglichen werden.
          • Die eigene Gemeinde wird zu den Themen des Films "Pendler im Aargau" (pendeln; Siedlungsentwicklung; Entwicklung der Einwohnerzahl; Verkehrsinfrastruktur; Wirtschaftswachstum; Landschaftsveränderungen) mit Möhlin und Sins verglichen. Dazu Details recherchieren, u.a. auf der Homepage der Gemeinde.

          Unterrichtsplanung (Organisation)


          Einbettung und Zugänge

          Wir sind täglich mit dem Strassenverkehr und dem öffentlichen Verkehr konfrontiert. Wir sehen, hören, erleben und benutzen ihn, und anhand dieser Wahrnehmungen kann das Thema mit dem Alltag der Schülerinnen und Schüler verknüpft werden.

          Der Film ist sprachlich und inhaltlich komplex und ist daher ab Zyklus 3 zu empfehlen. Auch muss genügend Zeit für die Vor- oder Nachbereitung (z.B. Verkehrsmeldungen am Radio hören; Pendlerstatistik erstellen; Recherchen über die eigene Gemeinde) eingeplant werden.


          Lehrmittelbezüge

          In den folgenden Lehrmitteln finden sich Kapitel mit Bezug zum Thema Mobilität:

          • Leben im Aargau: Guthauser, B. Lehrmittelverlag des Kanton Aargau, 2006, 170-186
          • Geographie der Schweiz: Adamina, M. et al. Staatlicher Lehrmittelverlag Bern, 1994, 84-103 und 168-183
          • Spuren – Horizonte. Mensch-Raum-Zeit-Gesellschaft: Kantonale Lehrmittelkommission des Kantons Zürich & Kommission für Lehrplan- und Lehrmittelfragen der Erziehungsdirektion des Kantons Bern (Hrsg.). Lehrmittelverlag Zürich & schulverlag plus, 2011, 74-93
          • Schweiz, Suisse, Svizzera, Svizra: Burri, K. Lehrmittelverlag des Kanton Zürich, 1998, 185-199

          Ausserschulische Lernorte

          Ein Spaziergang durch die eigene Gemeinde machen und sie durch die Brille des Films anschauen; ev. Fachleute auf diesen Spaziergang einladen, die Konkretes erzählen können (Verkehrsplaner, Regionalplanungsgruppe, Gemeinderat, Vertreter von Wirtschaftszweigen vor Ort etc.).